Mittwoch, 28. November 2012

Ein neuer Tag


Ein neuer Tag. Ein weiteres Kalenderblatt. Grau. Nass. Kalt. Unfreundlich. Halt so wie immer. Aber wenigstens nicht schlimmer als der Tag gestern. Denn eins habe ich nun schon gelernt: "schlimmer geht auf jeden Fall doch immer". Auch wenn die Leute sagen: "wer am Boden liegt kann nicht mehr weiter fallen", so kann man aber immer noch von den Trümmern und Resten des eigenen Lebens erschlagen oder erdrückt werden.
Doch auch wen die Tage weiterhin regnerisch und grau sind und wohl auch noch eine ganze Weile bleiben werden, so haben sie sich etwas aufgehellt. Und seitdem ich mich jeden Morgen auf dein Lächeln freuen kann, fällt mir das Aufstehen nicht mehr ganz so schwer wie sonst.
Mir ist klar das du, auch wenn du nah dran bist, doch keine Wunder vollbringen kannst. Oder vielleicht ist es ja doch schon eine Art von Wunder, wenn man bedenkt worüber die letzten Texte ginge und worum sich meine Gedanken drehten und wo sie sich im Gegensatz dazu nun wiederfinden - nämlich bei dir. Schon eine Art von kleinem Wunder, oder??
Aber wie dem auch sei, ob nun Wunder oder nicht, sollte ja auch völlig egal sein. Das was zählt ist ja, das die tage mit dir um ein Vielfaches schöner sind als die vergangene Zeit. Und in deiner gegenwart ist sogar die sonst so schmerzende Stille erträglich.
Was die Zeit mit sich bringen wird und was sich alles ergeben wird weiß ich nicht, aber es ist schöner an eine gemeinsame Zukunft denken zu können, als an eine in der man weiterhin alleine ist.
Und so wird auch morgen eine neuer Tag beginnen. Und eventuell wird der ja auch schon etwas heller und etwas freundlicher werden.

Freitag, 23. November 2012


Bleib

Bleib die Nacht bei mir,
bevor ich einsam erfrier.
Gezeichnet von Kälte un Hass,
von Angstschweiß komplett nass.
Von Leid und Sorg zerrissen,
würd mich denn wer vermissen?

Wer würd mich missen wenn ich ginge,
und mich an meinen Sorgen erhinge?
Wer würds bemerken und glauben,
wenn mir Fluten den Atem rauben?
Wäre wer da, wenn Schnitte die Arme zieren
und rote Flecke die Wände verschmieren?
Oder wenn dann ertönt der letzte Schuss,
wer schließt mir die Augen mit einem Kuss?
Und wer würde Tränen vergießen,
wenn auf dem Grab bald Blumen sprießen?

Bitte bleib und gib mir Wärme,
vertreib die Sorgen in weite Ferne.
Lass mich deine Nähe genießen,
damit heut keine Tränen fließen.
Bleib bei mir für diese Zeit,
dann bin ich irgendwann soweit,
das ich wieder aufrecht stehe
und dem Leben mit Lachen entgegen sehe.

Donnerstag, 15. November 2012

Tja. Und nun? Nun steh ich hier. Hier, dass ist ganz weit oben. Weit oben über der Stadt. Über den Dächern der Häuser und dem  kalten Glas der Fenster. Von hier kann ich sie sehen die zahllosen, ja schier endlosen, Lichter. Ich kann sie sehen die vielen Menschen die durch die Straßen gehen. Den Kopf tief gesenkt - bloß Niemanden erkennen. Niemandem begegnen. Mit Niemandem reden. Wenn sie nach oben schauen würden, dann könnten sie mich sehen. Mich, wie ich hier oben stehe. Könnten sehen wie ich sie von hier oben betrachte und sie beobachte.
Doch sie gehen weiter ihrer Weg und ich verweile hier und schaue ihnen zu.
Der eisige Wind bläst mir entgegen. Die Regentropfen stechen wie Nadeln auf meiner Haut. Ich lasse den Blick weiter schweifen. Über die Stadt hinweg. Langsam weiter nach oben. Über die Berge und dann zum Himmelszelt. Nur ein paar Sterne sind zu erkennen am pechschwarzen Nachthimmel. Doch durch den Lichtsmok sind die Meisten leider nicht zu erkennen. Tja der bittere Preis der Moderne.
Ich lege den Kopf in den Nacken. Blicke noch intensiver zu den Sternen hinauf. Ich bin mir sicher einer von ihnen funkelt jetzt gerade nur für mich. Denn wenn schon nicht hier unten, dann wird es doch wohl wenigstens dort oben ein Licht für mich leuchten.
Ich schließe die Augen. Atme ein letztes Mal tief durch. Dann lasse ich mich nach vorne fallen. Ich spüre die Freiheit. Vollkommene Freiheit. Ich fliege. Fliege durch die Dunkelheit der Nacht. Die Lichter rasen auf mich zu. Werden größer.
Ich fliege.
Ich falle.

Samstag, 10. November 2012

Mutter Erde

Groß, rund und wunderschön,
Im blauen Kleid mit bunten Flecken,
Die dich kleiden und bedecken.
Weiße Watteschleier die dich schmücken
und in jeden Mittelpunkte dich rücken.

Wir danken dir für jeden Augenblick,
den du mit uns verbringen magst.
Sind wir auch böse, du nie klagst.
Du bist die Mutter unsres Sein,
neben dir ist selbst das Größte nur klein.

Du bist die Heimat und Zuhause,
du spendest uns Geborgenheit,
und bist unsere Missetaten doch nie leid.
Sind wir auch schlecht zu dir und gemein,
bist du trotzdem da und wir nie allein.



(ein paar Zeilen die mir letzte Nacht in den Sinn kamen... Vielleicht ja ein kleiner Denkanstoß für alle ;) )

Sonntag, 4. November 2012


Ein letzter Gruß zur späten Nacht,
um zu zeigen - ich hab an euch gedacht.
Wünsche Euch eine gute Ruh,
nun schließt fein Eure Augen zu.

Zieht im Traum in weite Ferne,
und grüßt träumend mir die Sterne.
Sagt 'Hallo' zu Fuchs und Has,
ich wünsch Euch dabei viel Spaß.

Und wacht ihr dann später wieder auf,
nimmt das Leben weiter seinen Lauf.
Genießt die Stille in der Nacht,
und sammelt für Morgen neue Kraft.


Guten Nacht und schöne Träume :-)







(ebenfalls was Altes - jaja ich weiß, ich wollt eher aktuelle Sachen posten... tut mir auch schrecklich leid. Aber eventuell Findet es ja doch Gefallen... der Anfang einer kleinen Geschichte aus den Anfangen meiner Zeit bei WarhammerFantasy bzw. Warhammer Online Age of Reckoning. )





Ein Rasseln erfüllte die kleine alte Hütte und einige der pechschwarzen Raben die sich auf den Dachbalken eingenistet hatten flogen vor Schreck auf, als der Alte sich erhob und die Fetische und die zahllosen, an seiner schweren Robe hängenden, Talismane aneinander stießen. Er wand sich vom Lagerfeuer, welches in der Mitten des Raumes vor sich hin brannte, ab und ging hinüber zu einer alten eingestaubten Kiste. Mit der Hand wischte er grob den Staub hinweg, welcher sich über scheinbar Jahre hier abgesetzt hatte und zum Vorschein kam das Zeichen des ungeteilten Chaos, der Chaosstern mit seinen acht Pfeilen, welche ihren Ursprung alle in einem Punkt gemeinsam haben und dann in alle Richtungen zeigen. Langsam und unter dem Knarren des Holzes öffnete der Alte die Kiste und entnahm ihr ein zugeschnürtes und vergilbtes Packet, dann drehte er sich zu der jungen Zelotin, die immer noch am Feuer saß und ihren Meister beobachtete, um. Er trat wieder in den Schein des Feuer und warf das Packet vor das junge Mädchen. Nun pack schon aus! gebot der Alte mit kratzender und krächzender Stimme die an das Geschrei eines Raben erinnert. Sofort tat sie wie ihr geheißen wurde, denn um nichts in der Welt würde sie ihren Meister, der sie von Kindesbeinen an erzogen und ausgebildet hatte erzürnen wollen. Schnell machte sie sich daran das Packet auszupacken.
Zum Vorschein kam eine leicht eingestaubte Ritualrobe, ein verzierter Opferdolch und zwei Talismane. Ungläubig blickte das Mädchen auf und suchte unter der dunklen Kapuze, die das Gesicht ihres Meister verhüllte dessen Blick. Ich habe dir alle Rituale und alle Lehren Tzeentchs beigebracht und du hast alle Aufgaben die dir gestellt wurden gemeistert! Krächzte der Alte. Deine Zeit als Schülerin ist nun vorbei. Leg deine alte Robe ab und kleide dich in die rituellen Gewänder des Wandlers, deines Herren Tzeentchs!
Sie erhob sich und legte ohne zu Zögern ihre alte, bereits hier und da eingerissene, Robe ab und stand nun für einen Moment völlig unbekleidet im flackernden Licht des Feuers. Der Alte ließ seinen Blick über den anmutigen Körper des jungen Mädchens wandern. Nur allzu vertraut war ihm dieser Anblick. Im flackernden Licht des Feuers tänzelten die Schatten über ihren Körper und ließen die Rundungen wunderbar zur Geltung kommen. Die junge Zelotin nahm die Ritualrobe vom Boden auf und ließ sie vom Kopf aus über ihren Körper streifen. Wie angegossen schmiegte sich die Robe an jede einzelne Wölbung ihres Leibes. Der Alte trat näher zu ihr und reichte ihr die beiden Talismane und den Opferdolch. Die Talismane, welche mit pechschwarzen Federn verziert waren und den Chaosstern zeigten, band sie sich um den Hals und den Opferdolch ließ sie in die dafür vorgesehene Lederschlaufe an ihrem Gürtel gleiten. Noch einen Schritt näher trat der Alte zu ihr heran. In seinen Händen hielt er eine dunkelblaue Kapuze, welche über und über mit Federn und goldenen Fäden bestickt und mit einer Art Schnabel verziert war, alles in allem glich sie dem Kopf eines Raben.
Nun stand der Alte direkt vor ihr, sie konnte das Kratzen in seinem Hals hören wenn er einatmete. Dann hob er die Arme um ihr die Kapuze aufzusetzen. Sie beugte sich ihm leicht entgegen und schloss für einen Moment die Augen. Nun bist du eine vollwertige Zelotin und bereit den Heerscharen des Chaos mit deinen Ritualen zur Seite zu stehen. sprach der Alte mit ruhiger kratzender Stimme. Immer noch hielt sie die Augen geschlossen. Sie spürte wie die Kapuze sich über ihren Kopf schob und es schien ihr als würde sich mit der Kapuze auch unbeschreibliche Dunkelheit über sie legen.
Obwohl sie immer noch die Augen geschlossen hielt erschien der Raum, in dem sie sich befand klar und deutlich vor ihrem Auge. Es schien als würde sie sich selbst und den Alten von oben her betrachten. Sie sah wie ihre rechte Hand, ohne das sie selbst irgendeinen Einfluss darauf hatte, zu ihrem Gürtel wanderte und sich um den verzierten Opferdolch legte. Es war ihr als würde sie eine Stimme hören Töte ihn! Sie sah wie sich ihre Hand langsam fester um den Griff des Dolches legte und ihn aus der Lederschlaufe zog. Gehorche mir! Und töte ihn! Flüsterte die Stimme erneut. Und obwohl sie keine Kontrolle über ihren Körper hatte sah sie wie sich die Klinge des Dolches in den Bauch ihres Meisters stieß. Bis zum Griff trieb sich der Dolch in den Leib des Alten und Rinnsale von schwarzem Blut begannen aus der Wunde zu fließen.
Ihr war als würde sie aus einem Traum erwachen, als sie die Augen wieder öffnete, für einen Moment wusste sie nicht wo sie war. Hatte sie das sich gerade eingebildet? Doch dann viel ihr Blick auf den Alten der vor Schmerz vor ihr auf die Knie gesunken war. Er ist alt und schwach! Töte ihn! Seine Aufgabe ist erfüllt! Töte ihn! Töte ihn! Dröhnte die Stimme in ihren Ohren.
W-w-warum?....w-was t-t-tust d-du? Hörte sie die nun vor Schmerz zerrüttelten Stimme ihres Meisters. Unter Qualen legte der Alte seine Hand auf die Wunde und murmelte unverständliche Worte. Es schien als wolle er sich durch die Kraft Tzeentchs heilen, wie er es schon oft getan hatte, doch nichts geschah. Erschrocken riss er die Augen auf und blickte in das Gesicht der Zelotin. Flehend richtete er dann seinen Blick in den Himmel und rief. WARUM NUR? ICH WAR DIR IMMER DER TREUSTE DIENER! TZEENTCH! WARUM? Doch seine Frage blieb vorerst unbeantwortet.
Vor Schmerzen krümmte sich der Alte nun auf dem Boden der Hütte. Seine Hand presste er fest auf die tiefe Wunde, der Dolch war beim Zurücksinken auf die Knie aus der Wunde geglitten und zu Boden gefallen.
Immer noch teilnahmslos stand die junge Zelotin da, den Blick auf den Alten gerichtet. Was hatte sie getan? Und was war das für eine Stimme? [...]






(eben in einem längst verschollen geglaubtem Ordner wiedergefunden und damit auch schon etwas älter)



Einsam

Einsame Straßen in der Nacht,
Lange Adern der Moderne.
Kaum wen der jetzt noch wacht.
Stadtlichter leuchten wie matte Sterne.

Alleine lauf ich hier entlang,
wandere weiter in Richtung Daheim,
Die Schritte kurz und langsam der Gang,
denn ich weiß, bin ich da, dann bin ich allein.






Samstag, 3. November 2012

Mal etwas mit ein wenig Humor und ein paar Klischees. Bei Gelegenheit bau ich es sicher aus.


„Schau mal, steht mir die Rüstung? Oder seh ich darin dick aus?“ fragte Ela und posierte in einem knappen Brustplattenfetzen, der gerade so ihre Oberweite bedeckte, ihren straffen flachen Bauch und den Rücken allerdings komplett frei ließ und sich die Frage stellte wie dieses Ding Schutz bieten solle, vor Henrys Auge. Mit offenem Mund starte er sie an und brachte kein Wort heraus. Sie legte den Kopf schief und schaute ihn fragend an. „Was ist denn mit dir, du schaust so seltsam?“ fragte sie weiter und kam einen Schritt näher an ihn heran und beugte sich zu ihm herunter, so das sie ihm einen recht tiefen Einblick in ihr Dekoltee ermöglichte.
Einige Minuten später saßen die beiden am großen Marktbrunnen. Henry hielt ein Stofftaschentuch an seine Nase und Ela blickte ihn besorgt an.
„Also gegen dein ständiges Nasenbluten musst du dringen mal etwas tun.“ redete Ela auf Henry ein. Er warf ihr nur einen vorwurfsvollen Blick zu, sagte aber nichts. „Was denn, wieso schaust du denn nun so?“ wollte Ela wissen. „Ach nichts,... schon... gut“ entgegnete Henry durch das blutige Taschentuch hindurch. Ela lehnt sich wieder zurück blickte zum Himmel und murmelte dann: „Ihr Menschen seid schon ein seltsames Völkchen.“ „Musst du gerade sagen.“ erwiderte Henry. Ela reagierte trotz das sie, dank ihrer guten Ohren natürlich gehört hatte, was Henry da gerade gesagt hatte nicht, sondern genoss die Sonne die ihr ins Gesicht schien.







Nacht
Hab die Nacht keine Auge zu gemacht,
die ganze Zeit an dich gedacht.
Nicht geschlafen, nicht geruht,
doch die Gedanken an dich tun mir so gut.

Mag nicht verweilen oder träumen,
könnt einen Moment mit dir versäumen.
Bist du auch leider nicht bei mir,
meine Gedanken verweilen stets bei dir.

Behüten dich und halten Wacht,
beschützen dich und geben Acht.
Denn nur einmal gibt es dich auf Erden,
und ohne dich könnt ich nicht älter werden.

Ohne dich könnt ich nicht mehr leben,
nichts würde einen Sinn mehr geben.
Nur mit dir ist das Leben angenehm,
drum möcht ich mit dir bis ans Ende gehen.





Freitag, 2. November 2012

Teil zwei von drei (der dritte wird wohl etwas auf sich warten lassen, da ich zu 1 und 2 bereits Stichpunkte etc. hatte gingen sie recht fix.)

Du

Es klingelt und ich wache auf. Der Platz neben mir im Bett ist leer, wie schon in der letzten Nacht. Du bist nicht da. Schlaftrunken gehe ich zum Telefon. Eine Stimme spricht. Ich kenne sie. „Hey, alles klar bei dir? Ich hab es gerade erst gehört, schöne Scheiße.“ Das Gespräch geht weiter. Ich höre nicht wirklich zu. Irgendwann ist es zu ende. „Machs gut, lass den Kopf nicht hängen und wenn was ist ruf an, ok?“ spricht die Stimme zum Schluss. „Hm... ok.“ antworte ich gedankenverloren und lege auf.
Ich gehe zurück ins Bett. Versuche weiter zu schlafen, versuche das der Tag vorüber geht. Doch es geht nicht mehr. Ich wälze mich hin und her. Denke an dies und das. An dein Lachen. An deine Augen. An die gemeinsamen Momente. Hier kann ich nicht bleiben, ich muss raus. Ich ziehe mich an und stürme aus der Wohnung. Einfach nur raus. Der kalte Wind schlägt mir entgegen. Der Regen brennt auf meiner Haut. Ich laufe durch die Straßen. Sehe viele Leute, doch kenne niemanden. Alles ist grau. Es regnet immer stärker.
Plötzlich sehe ich dich. Dein langes blondes Haar. Deine zartroten Lippen. Deine wunderschönen blauen Augen leuchten hell auf. Doch du siehst etwas blass aus. Eine Menschenmenge schiebt sich zwischen uns. Dann bist du weg. Ich suche dich. Laufe schneller durch die Stadt. Ich renne. Irgendwo musst du sein. Ich komme zu Plätzen, an denen wir oft waren. Der Chinese. Das Einkaufscenter. Das Kino. Die alte Wohnung. Die Fußgängerzone. Doch du fehlst.
Dann ist es mir plötzlich, als wärst du ganz in meiner Nähe. Ich drehe mich um – nichts. Um mich herum nur Fremde.
Dann deine Stimme nah an meinem Ohr. Ich wirble herum, versuche dich zu greifen – nichts.
Ziellos laufe ich weiter. Halte nach dir Ausschau. Ich weiß aber irgendwie, dass ich dich nicht wiederfinden werde.
Dann stehe ich wieder vor unserer Wohnung. Ich schließe die Tür auf. Im Briefkasten ist wieder mal ein Bündel Briefe. Weißes Papier mit feiner schwarzer Schrift. Ich schmeiße sie auf den Stapel mit den zahllosen anderen, die in den letzten Tagen schon ankamen.
Wieder klingelt das Telephon, doch ich geh nicht ran. Ich kann jetzt nicht sprechen. Im Wohnzimmer stehen unsere gemeinsamen Bilder. Viele gemeinsame Erinnerungen. Noch vor einer Woche waren wir gemeinsam unterwegs und nun? Ich leg mich aufs Bett. Einfach nur schlafen und die Zeit rum bekommen. Mitten in der Nacht werde ich wach. Regen prasselt an die Scheiben. Der Platz neben mir ist immer noch leer. Deine Decke liegt immer noch genauso zerwühlt da wie die letzten Tage. Ich stehe auf - schlafen ist nicht mehr möglich. Im Wohnzimmer setze ich mich auf unser Sofa. Wir haben es damals gemeinsam ausgesucht. Du wolltest unbedingt ein echtes Ledersofa. Ich setze mich. Unser Fotoalbum liegt noch auf dem kleinen Tisch. Ich hab es in den letzten Tagen so oft angeschaut. Wieder greife ich danach. Ich blätter darin herum. Bilder vom gemeinsamen Urlaub. Eine Familienfeier. Bilder mit deinen Eltern drauf. Unsere Hochzeitsbilder. Meine Sicht trübt sich. Langsam wird es hell draußen. Ich gehe in die Küche. Ich brauche einen Tee. Am Kalender steht für heute etwas. Wichtig!
Der Tag vergeht kaum. Es klingelt an der Tür. Deine beste Freundin. Sie hat Tränen in den Augen. „Wir müssen los.“ Still fahren wir. Kaum ein Wort wird gesprochen. Nach einer Weile sind wir da. Deine und meine Eltern. Viele Freunde. Einige klopfen mir auf die Schulter andere nicken stumm. Ich setze mich in die erste Reihe. Ein großes Bild von dir ist aufgestellt. Ein Mann der dich nie gekannte hat redet über dich. Es beginnt wieder zu regnen. Der Mann spricht: „Asche zu Asche, Staub zu Staub.“ Ich stehe auf. Meine Sicht ist getrübt und Ich sage leise: „Ich liebe dich.“ 







Die erste von drei kleinen Kurzgeschichten (zwei und drei folgen zeitnah.)

Ich

Du schläfst. Ich schaue dich an und betrachte in Ruhe dein Gesicht. Es scheint als hättest du geweint. Tränenspuren laufen über deine Wangen. Du wirst wach. Du öffnest deine wunderschönen blauen Augen. Du stehst auf ohne mich auch nur zu beachten. Gehst in die Küche und machst Tee, allerdings nur einen – für dich. Ich folge dir, stelle mich hinter dich. Ich versuche dir einen Kuss auf den Nacken zu geben, doch du drehst dich weg.
Du gehst ins Wohnzimmer. Setzt dich auf unser Sofa und trinkst deinen Tee. Ich setze mich neben dich. Lege den Arm um dich. Doch du vergräbst dein Gesicht in den Händen. Beginnst zu weinen. Ich streichle dir über den Rücken. Du beginnst zu schluchzen. Ich frage dich was mit dir ist, aber du antwortest nicht. Du sitzt da und weinst vor dich hin. Dann greifst du nach dem Fotoalbum auf dem Tisch. Schaust dir unsere Bilder an. Ich spreche zu dir. Doch du ignorierst mich weiter. Ich streiche dir durchs Haar. Du wendest dich ab. Nimmst dir ein Taschentuch. Trocknest deine Tränen. Ich schaue dich an. Deine Augen glitzern vor Nässe.
Du legst das Album weg. Tränentropfen sind auf den weißen Seiten mit unseren Bilder zu sehen. Dann stehst du auf. Gehst ins Bad.
Ich bleibe auf dem Sofa sitzen und betrachte das Fotoalbum. Die Seite mit unserem Hochzeitsbild ist aufgeschlagen. Es zeigt uns beide vor der Kirche stehen. Du sahst so wunderschön aus in deinem langen weißen Kleid. Deine Haare hattest du hochgesteckt. Ich war so aufgeregt. Als ich vorm Altar auf dich gewartet habe wurde mir ganz flau im Magen. Dann kamst du rein und ich war einfach hin und weg.
Viele Jahre haben wir gemeinsam verbracht. Nicht nur gute sondern auch schlimme Momente geteilt. Doch jeder Moment mit dir hat mein Leben bereichert.
Dann kommst du aus dem Bad. Du greifst deine Tasche und deinen Mantel. Noch bevor ich reagieren kann bist du fort. Die Tür fällt hinter dir ins Schloss. Ich folge dir. Du läufst, ja rennst gar, die Straße lang. Ich rufe dir hinterher. 'Bitte verlass mich nicht!' tönt es. Der Himmel ist grau. Es beginnt zu regnen. Ein dichter Vorhang legt sich über die Stadt. Du läufst eine Mauer entlang. Gehst durch ein großes Eisentor. Du wanderst durch eine Art Park. Wo willst du nur hin? Bäume stehen links und rechts an dem kleinen Weg. Dein Schritt wird langsamer. Dein Kopf senkt sich. Du biegst ab. Ich folge dir und sehe dich neben dem Weg auf der Wiese knien. Deine Hände vors Gesicht gedrückt. Vor dir ein massiver Granit-Stein, umgeben von Blumen und Kränzen. Ich höre dich bitterlich weinen. Ich setze mich neben dich und lege die Arme um dich. Gebe dir einen Kuss auf die Wange. Versuche dich spüren zu lassen, dass ich da bin. 'Warum nur? Warum?' höre ich dich leise schluchzen. Ich drücke dich fester an mich. Du weinst weiter. Tränen laufen über deine Wangen. Es regnet immer noch. Langsam schaue ich nach oben und sehe was auf dem Stein steht. Die Buchstaben und Zahlen ergeben meinen Namen und das Datum vor gut einer Woche. Ich gebe dir noch einen Kuss und mir ist es als würdest du dich an mich kuscheln. 'Ich bin immer für dich da' hauche ich dir ins Ohr.






Nun ist es endlich soweit - ich habe meinen Blog erstellt. Was genau ich hier posten, zeigen oder erstellen will? Gute Frage. Keine Ahnung. Ich wollte nur schon seit geraumer Zeit einen Platz haben, an dem ich ein paar Gedanken oder "Werke" platzieren kann.

Wie man eventuell anhand des Titels oder dem Seitenname erkennen kann, hat das ganze hier irgendwie mit einer Feder zu tun. Das soll allerdings nicht heißen, dass ich irgendwelche atemberaubenden Zeichnungen mit Federn mache oder ähnliches. Nein eigentlich sollte es eher darauf hinweisen, dass ich es bevorzuge mit Worten zu zeichnen und Bilder zu malen.

Ich habe bereits sehr früh angefangen kleinere Geschichten oder Gedichte zu schreiben. Die Veranlagung hab ich wohl von meiner sehr geehrten Frau Mutter (ein schönes - "Huhu Mutti, du bist im Internet" musste nun leider sein )
Allerdings habe ich nicht vor hier alte Sachen zu posten, sondern möchte eher neue Dinge hier zeigen und hoffentlich findet sich der eine oder andere, der mir hier und da mit Kritik weiterhelfen kann.
Aber hin und wieder wird sich sicher auch mal etwas "älteres" hier einschleichen. Besonders jetzt am Anfang, damit sich hier erstmal etwas Stoff ansammelt zum lesen.

So nun genug, sonst schlafen die ersten Leute ja schon beim ersten Post ein. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Stöbern.